
Wer bin ich, dass ich denke, ich kann diesen Kinder irgendetwas zeigen?
Wer bin ich, dass ich denke, ich kann diesen Kindern irgendetwas zeigen?
Die Kinder, die meine Werkstätten besuchen, kommen aus sozial schwachen Familien. In der Schule geht es in Mexiko hauptsächlich ums Auswendiglernen und Wiedergeben von Informationen. Die Kinder sind es hier gewohnt, Anweisungen von Erwachsenen zu folgen, ohne über den Inhalt nachzudenken. Sie werden nicht dazu gefordert, Dinge zu hinterfragen. Besonders präsent in der mexikanischen Kultur ist auch die ständige Unverbindlichkeit und Unzuverlässigkeit, weshalb es den Kindern schwer fällt, konzentriert an einer Sache zu arbeiten und sie zu Ende zu bringen.
Aber ich weiß, dass mir die Arbeit mit ihnen Spaß macht und dass die Kinder in der Zeit, die sie mit mir verbringen etwas anders machen, als sie es gewohnt sind. Dass sie in diesen Momenten da sind, präsent sind und vielleicht etwas aus den Stunden mitnehmen. In ihr Leben. In ihre Welt. Und dort einen Platz findet. Und dass es deshalb meine Arbeit wert ist, diesmal ohne Zweifel.
Gast-Autorin: Janina